Cépages

  • Rouge
  • Traditionnel (av. 1900)
  • 3986 Ha (27.29%)

Pinot Noir

Die alte nordostfranzösische Rebsorte Pinot Noir (Blauburgunder) stammt vermutlich aus dem Burgund und wurde dort erstmals 1375 erwähnt. In der Schweiz wurde Pinot Noir erstmals 1472 im Kanton Waadt unter der Bezeichnung Servagnin erwähnt. Ab 1775 war die Rebe in den Kantonen Waadt und Neuenburg als Salvagnin bekannt. In Neuenburg werden seit 1754 auch die Namen Técou und Cortaillod verwendet, während sich im Wallis ab 1848 die Bezeichnung Petite Dôle verbreitet hat. Die früh reifende Pinot Noir ist die in der Schweiz am häufigsten angebaute Rebsorte. Die Weine mit internationalem Renommee überzeugen durch ihre Erdbeernoten und gelten als frisch und elegant.
Zugehörige Namen: 
Blauburgunder, Klävner
  • Blanc
  • Indigène
  • 3672 Ha (25.14%)

Chasselas

Chasselas gehört zu den bekanntesten Sorten der Romandie (Schweiz) und insbesondere der Genfersee-Region. Sie gilt als eine der ältesten Kulturreben der Schweiz und war bereits im 17. Jahrhundert unter der Bezeichnung „Fendant“ bekannt. Der Name ist vom französischen Wort „fendre“ (platzen) abgeleitet. Im Kanton Waadt ist man im Verlauf der Jahre dazu übergegangen, die Rebsorten nach ihrem Ursprungsort zu benennen. Als Folge davon wird die Bezeichnung „Fendant“ seit 1966 nur noch im Wallis verwendet, wo die Sorte 1848 eingeführt wurde. Chasselas bzw. Fendant ist die in der Schweiz am weitesten verbreitete Weißweinsorte. Sie wird hauptsächlich in den Kantonen Waadt, Wallis, Genf sowie Neuenburg angebaut und ist dafür bekannt, dass sie das jeweilige Terroir optimal zur Geltung bringt. Die früh reifende, an der Rebe und im Weinkeller delikate Chasselas-Traube bringt subtile und elegante Weine hervor, die sich sowohl als Aperitif als auch als Begleiter zu einem guten Essen eignen.

Zugehörige Namen: 
Fendant, Gutedel
  • Rouge
  • Traditionnel (av. 1900)
  • 1224 Ha (8.38%)

Gamay

Die Gamay-Rebe ist das Ergebnis einer spontanen Kreuzung von Pinot und Gouais Blanc, die vermutlich im Burgund (F) entstanden ist, wo sie im Jahr 1395 erstmals erwähnt (und verboten) wurde. Gamay ist eine Schwestersorte von Chardonnay, Aligoté und Melon sowie von anderen weniger bekannten Sorten, was teilweise erklärt, weshalb sie lange Zeit mit Pinot Noir verwechselt wurde, insbesondere in der Romandie. In der Schweiz wurden beide Sorten unter der Bezeichnung Dôle geführt. Ihren Namen hat die Rebe vom gleichnamigen Ort im Département Côte d'Or (Burgund). Die früh reifende und gegen Erkrankungen anfällige Rebsorte eignet sich nur bedingt für den Anbau auf fetten Böden. Im Lavaux in der Schweiz, wo sich eine besonders hochstehende Selektion der Sorte Gamay namens Plant Robert findet, sie ist eine wichtige Rebsorte, deren Weine sich durch Noten von roten Kirschen und Pfingstrosen auszeichnen.

  • Rouge
  • Allogène (après 1900)
  • 1177 Ha (8.06%)

Merlot

Die aus der Gironde (F) stammende Rebsorte Merlot wird als Verschnittpartnerin in den großen Weinen aus dem Bordeaux verwendet. Die Bezeichnung Merlot kommt vom französischen Wort Merle (deutsch Amsel) und soll auf die Vorliebe der Amseln für die rote Rebsorte hinweisen. Laut DNA-Analyse handelt es sich bei Merlot um eine spontane Kreuzung zwischen Cabernet Franc und Magdeleine Noire des Charentes, einer alten und inzwischen beinahe verschwundenen Rebsorte. Merlot ist eine Halbschwestersorte von Cabernet Sauvignon, Malbec (Cot) und Carmenère. In der Schweiz wurde die im Anbau einfache aber gegen den Echten Mehltau anfällige Rebsorte Mitte des 19. Jahrhunderts im Kanton Waadt erstmals angepflanzt. Inzwischen ist sie aber vor allem im Kanton Tessin verbreitet, dessen Wahrzeichen sie ist und wo sie im Jahre 1906 nach der Reblauskrise eingeführt wurde.

  • Blanc
  • Allogène (après 1900)
  • 445 Ha (3.05%)

Müller-Thurgau

Lange Zeit galt die 1882 in Deutschland durch Kreuzung von Riesling und Sylvaner realisierte Rebsorte Müller-Thurgau als eine reine Züchtung des Schweizer Rebforschers H. Müller. Genanalysen aus dem Jahr 2000 haben jedoch ergeben, dass es sich in Wirklichkeit um eine Kreuzung von Riesling und Madeleine Royale handelt. Nichtsdestotrotz blieb die irrtümliche Bezeichnung Riesling × Sylvaner bzw. Riesling-Sylvaner in der Schweiz erhalten, wo die sehr früh reifende, ertragsreiche und gegen Pilzerkrankungen anfällige Rebe zur Herstellung leichter, aromatischer und wenig komplexer Weißweine verwendet wird.
Zugehörige Namen: 
Riesling × Sylvaner
  • Rouge
  • Indigène
  • 434 Ha (2.97%)

Gamaret

Gamaret ist eine Neuzüchtung der Agroscope in Pully (Schweiz). Realisiert wurde sie im Jahr 1970 aus den Sorten Gamay und Reichensteiner. Ziel war die Züchtung einer dem Gamay ähnlichen, jedoch resistenteren und farbintensiveren Sorte. Die offiziell seit 1990 im Handel angebotene Gamaret ist eine Schwestersorte von Garanoir und Mara. Die nach ihren Elternsorten benannte Gamaret-Traube ist frühreifend und äußerst widerstandsfähig gegen Rohfäule. Die überwiegend in der Schweiz hergestellten, jedoch seit 2008 auch im Beaujolais (F) zugelassenen Weine, die sich durch ihre intensive Farbe, feine und dennoch rassige Tannine sowie eine besondere Würze auszeichnen, werden oft in Verschnitten verwendet.
  • Blanc
  • Allogène (après 1900)
  • 386 Ha (2.64%)

Chardonnay

Eine natürliche Kreuzung von Pinot und Gouais Blanc, Chardonnay ist vermutlich im 17. Jahrhundert im Département Saône-et-Loire (F) entstanden. Sie ist eine Schwestersorte von Gamay, Aligoté und Melon sowie von anderen weniger bekannten Sorten, was teilweise erklärt, weshalb sie lange Zeit mit Aligoté und Pinot Blanc verwechselt wurde. Ihren Namen hat die Traube vom nahe der Stadt Mâcon (Burgund) gelegenen Ort Chardonnay. Die früh reifende und gegen Krankheiten anfällige Rebsorte bevorzugt kalkhaltige Böden bei offener aber nicht zu trockener Lage. Die in der Schweiz hergestellten Weine variieren je nach Terroir und Art der Weinbereitung. Dabei entwickeln sich Aromen, die von grüner Zitrone bis Vanillebutter reichen.

Zugehörige Namen: 
Clävner
  • Blanc
  • Traditionnel (av. 1900)
  • 233 Ha (1.59%)

Pinot Gris

Eine farbliche Mutation von Pinot Noir, die an mehreren verschiedenen Orten entstanden ist, wurde erstmals 1711 in Baden-Württemberg (D) unter der Bezeichnung Ruländer erwähnt. In der Deutschschweiz heißt die früh reifende und gegen den Falschen Mehltau relativ anfällige Rebsorte Grauburgunder. Im Wallis wird sie in Anlehnung an die italienische Malvoisie-Rebsorte (Malvasia Bianca), die hochwertige Süßweine hervorbringt, Malvoisie genannt. Die Rebsorte wird für die Herstellung von trockenen, durch Haselnuss- und leichte Bitternoten charakterisierte, bis edelsüßen Weinen verwendet, die mit Quitten- und Aprikosenaromen betören.

Zugehörige Namen: 
Malvoisie, Grauburgunder
  • Rouge
  • Indigène
  • 228 Ha (1.56%)

Garanoir

Garanoir ist eine Neuzüchtung der Agroscope in Pully (Schweiz). Realisiert wurde sie im Jahr 1970 aus den Sorten Gamay und Reichensteiner. Ziel war die Züchtung einer dem Gamay ähnlichen, jedoch resistenteren und farbintensiveren Sorte. Die offiziell seit 1990 im Handel angebotene Gamaret ist eine Schwestersorte von Gamaret und Mara. Die nach ihren Elternsorten benannte Garanoir-Traube ist frühreifend und äußerst widerstandsfähig gegen Rohfäule. Die ausschließlich in der Schweiz hergestellten Weine, die sich durch ihre intensive Farbe sowie feine und fruchtige Noten auszeichnen, werden oft in Verschnitten verwendet.
  • Blanc
  • Indigène
  • 218 Ha (1.49%)

Arvine

Arvine ist eine sehr alte autochthone Rebsorte, die im Kanton Wallis angebaut wird. Arvine wurde 1602 erstmals unter dem lateinischen Namen Arvena erwähnt, was möglicherweise soviel wie „soeben angekommen“ bedeutet. Die Namensgebung lässt sich dadurch erklären, dass die Traube keine Eltern hat; die Herkunft lässt sich auch mittels Genanalyse nicht feststellen. Dass es die Römer waren, die die Rebe ins Wallis brachten, ist eine Vermutung. Die Rebsorte wird zur Unterscheidung von der Sorte Grosse Arvine, deren Vorfahrin sie wahrscheinlich ist, häufig auch Petite Arvine genannt. Arvine wird fast ausschließlich im Wallis angebaut und dort zur Herstellung von trockenen Weinen sowie Dessertweinen („Flétris“) verwendet, die aufgrund ihrer Zitrusnoten und lebhaften Säure auch im Ausland sehr bekannt und beliebt sind. Die Rebsorte ist vereinzelt auch in anderen Schweizer Kantonen, im Aostatal (I) und in Frankreich anzutreffen.
Zugehörige Namen: 
Petite Arvine