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Fendant – Synonym für Schweizer Weisswein

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Text: Chandra Kurt Foto: swisswine
Der Fendant ist neben dem Dôle der bekannteste Schweizer Wein – im Inland, wie auch im Ausland. Zahlreiche Besucher entdecken in während den Skiferien im Wallis, während er für die Walliser wie ein Stück Käse zum täglichen Genuss gehört.

Ein Fendant ist nichts anderes, als ein reiner Chasselas-Wein, der aber im Wallis produziert worden ist. In der Regel ist er trocken, zart und sehr erfrischend mit viel Mineralität und einem leichten floralen Ausdruck. Es ist der perfekte Wein, den man trinken will, wenn man Durst hat oder wenn man dem Gaumen eine erfrischende Pause gönnen will. 

Leicht und aromatisch

In der Kulinarik gilt der Fendant wohl als bester Partner für Fondue und Raclette sowie Käsegerichte aller Art, denn Fendant ist im Vergleich zu anderen Schweizer Weissweinen eher leicht – sowohl bezüglich Aromatik als auch bezüglich Alkoholgehalt: 11 bis 12,5 Prozent sind üblich. Oftmals enthält er etwas Kohlenstoffdioxid (CO2). Zu dieser Schweizer Tradition führten zwei Gründe: Erstens hilft es, die subtilen Aromen des Chasselas im Gaumen zu unterscheiden, zweitens unterstützt es in gewissen Jahren die eher zu geringe Säure und vermittelt dadurch einen Eindruck von herrlicher Frische. Die allfällige Zugabe von etwas CO2 muss jedoch in einem absolut harmonischen Verhältnis zum Charakter des Weines stehen.

Fast jeder Walliser Weinbaubetrieb produziert einen Fendant. Man trinkt ihn als jungen Wein, also etwa ein bis drei Jahre nach seiner Produktion. Reift er länger, verliert er von seinen frischen Aromen, die ihn so süffig machen. Fendant geniesst man seit jeher kalt. Als ideal gelten in der Regel 8 °C. Im Winter lässt sich die Flasche auch einmal in den Schnee stecken, bis sie ausreichend abgekühlt ist.

Taufname je nach Pate

Dass nur der Walliser Chasselas «Fendant» heisst, ist noch nicht lange so. Denn in der Schweiz wurde ab dem 18. Jahrhundert der Begriff «Fendant» auch im Waadtland und in Neuenburg sowohl für den Wein wie auch für die Chasselas-Rebe gebräuchlich. Der Name «Fendant» enthält eine Anspielung darauf, dass die Chasselas-Beeren beim Zerdrücken nicht platzen, sondern sich spalten (la fente, die Spalte).

Erst zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts übernahmen die Weinproduzenten ausserhalb des Kantons Wallis den Namen «Chasselas» für die Rebsorte zusammen mit dem Herkunftsort (wie das im Burgund üblich ist) zur Benennung ihrer Weine. Nach diesem Prinzip bekamen beispielsweise auch der Aigle, der Epesses und der Dézaley ihre Namen.

Une appellation exclusive

Im Wallis hat der Name «Fendant» aber überlebt. 1850 wurde die Sorte eingeführt und der Name von den Wallisern 1966 geschützt. Seither heisst der im Wallis produzierte Chasselas «Fendant». Und bis heute darf keine andere Weinregion als das Wallis den Begriff «Fendant» für ihren Chasselas verwenden.