Winzer sollen Hilfe erhalten
- Dienstag 09 Mai 2017
Der Kälteeinbruch von Mitte April hat Frostschäden an den Rebkulturen angerichtet. Wie hoch diese sind, ist noch unklar. Der Branchenverband Graubünden Wein will sich für eine Unterstützung einsetzen.
An einigen Lagen sei ein Totalausfall zu beklagen, sagt Georg Fromm vom Branchenverband Graubünden Wein. «Wir werden uns deshalb darum bemühen, dass diese Winzer Unterstützung erhalten», so der Präsident von Graubünden Wein.
In den Kantonen Tessin und Wallis wurden Arbeitsgruppen eingesetzt, um zu untersuchen, wie die betro e- nen Winzer entschädigt werden könnten.
Der Kanton Graubünden habe an sich keine Handhabe, um Ernteausfäl- le zu entschädigen, meint der zustän- dige Regierungsrat Jon Domenic Paro- lini. «Wenn die Lage für einen Winzer allerdings existenzbedrohend ist, müssten wir die Situation genauer prüfen», meint er.
Bislang nur einmal geholfen
In den letzten Jahren habe der Kanton den Bauern erst einmal nach Natur- ereignissen unter die Arme gegri en, nämlich nach dem Hitzesommer 2003. Damals hatten Südbündner Landwirte wegen der Trockenheit hohe Ernte- ausfälle zu beklagen. «Da hat der Kan- ton die Heuzukäufe mitunterstützt», so der Volkswirtscha sminister.
Parolini verweist darauf, dass sich Hagel- und Frostschäden versichern liessen. Die Prämie für eine solche Frostversicherung ist aber o enbar hoch. Georg Fromm von Graubünden Wein meint: «Mir ist jedenfalls kein
Bündner Winzer bekannt, der eine sol- che Versicherung abgeschlossen hat.»
4000 Franken pro Hektare
Eine entsprechende O erte hat sich der Fläscher Weinbauer Andrea Davaz für seinen 12-Hektaren-Betrieb unter- breiten lassen. «Mit einem Selbstbehalt von 20 Prozent hätte sich die jährliche Prämie auf 3000 bis 4000 Franken pro Hektare belaufen», sagt Davaz. Er hat deshalb die Frostversicherung nicht abgeschlossen.
Die Kälteperiode vom April haben die Reben von Davaz o enbar gut überstanden. Man habe eine Frost- reserve an den Rebstöcken stehen lassen, also nicht alle Triebe zurückgeschnitten. «Dadurch hatten wir praktisch keinen Ausfall», meint Davaz.