«Weinland Schweiz»: Diese Fakten müssen Sie kennen
- Montag 23 Oktober 2017
Im Vergleich zu Weingiganten wie Italien oder Frankreich produziert die Schweiz nur kleine Mengen Wein. Aber der Weinanbau hat bei uns eine grosse Tradition. In jedem einzelnen Schweizer Kanton wird Wein angebaut. Am häufigsten Pinot Noir, Chasselas, Gamay oder Merlot.
Ein Land der Weintrinker
Die Schweiz ist ein Land der Weintrinker. 2016 lag der Pro-Kopf-Konsum bei 33,8 Litern. Fast jeder zehnte Erwachsene trinkt gemäss den Schweizerischen Gesundheitsbefragungen täglich Wein. Mit zunehmendem Alter steigen Konsum und Häufigkeit. Bei den Männern über 75 geniesst mehr als ein Viertel ein- oder mehrmals täglich ein Glas. Allerdings ist der Konsum seit Jahren am Sinken.
Dass heute weniger Wein getrunken wird, hat verschiedene Gründe: die verstärkte Prävention oder die Tatsache, dass junge Leute im Ausgang weniger Wein trinken. Auch das Ritual des «Gläschen Wein zum Essen» ist am Aussterben. Nach wie vor wird in der Schweiz mehr Bier als Wein konsumiert.
Beim Anbau ist das Wallis Spitzenreiter
Der Weinanbau hat in der Schweiz eine grosse Tradition. In ausnahmslos jedem Schweizer Kanton wird Wein angebaut. Von kleinen Mengen wie zum Beispiel im Kanton Glarus bis zum Wallis, das vor der Waadt und dem Kanton Genf die grösste Anbaufläche hat. Im kleinen Kanton Genf macht die Anbaufläche jedoch fünf Prozent des gesamten Kantonsgebiets aus.
Flächenmässig werden in der Schweiz am meisten Pinot Noir (Blauburgunder), Chasselas oder Gamay angebaut. Rund 57 Prozent der Schweizer Rebfläche sind mit roten Rebsorten bestockt. Vor 20 Jahren war das Verhältnis noch ausgeglichener. Nachdem die Importbedingungen für Weisswein gelockert wurden, sank der Anbau weisser Rebsorten.
Wir konsumieren mehr ausländische Weine
Auch wenn in der Schweiz viel Wein produziert wird, reicht er nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Getrunken wird folglich vor allem Wein aus dem Ausland. Der Marktanteil von ausländischen Weinen belief sich 2016 auf 65 Prozent. Getrunken werden vor allem Tropfen aus Frankreich, Italien oder Spanien. Weine aus Übersee machen nur einen kleinen Prozentsatz aus.
Merlot doppelt so teuer wie Gamay
Und welcher Wein ist der teuerste? Dazu gibt es keine repräsentativen Zahlen. Ein Querschnitt auf der Website swissfinewine.ch, der Promotionsplattform für Schweizer Weine, zeigt, dass unter den zehn populärsten, reinsortigen Weinen der Merlot der teuerste ist: Er kostet rund 30 Franken, während man für einen reinsortigen Gamay nur die Hälfte bezahlt. Diese Preisangaben beziehen sich auf 1500 Weine von 160 der besten Schweizer Weinproduzenten. Im Grossverteiler kann der Preis also anders aussehen.