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Schweizer Weine – Vielfalt für jeden Geschmack

  • Dienstag 15 November 2016
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Die Schweiz genießt weit über ihre Landesgrenze hinaus einen sehr guten Ruf. Bekannt für ihren Tourismus, beeindruckende Naturlandschaften, Spitzen-Hotellerie, Präzisions-Uhren sowie natürlich für Schokolade und Käse. Die Weine der Schweiz sind für die meisten hingegen Neuland. Und leiden oft unter den Vorurteilen, nur im Land selbst getrunken zu werden und überteuert zu sein. Wer jedoch die Schweiz bereist, wird bald eines Besseren belehrt!

 

Die Schweiz kann als Weinland auf eine mehr als 1000-jährige Tradition zurückblicken. Die Anfänge sind auch hier auf die Römer zurückzuführen. Erste Überlieferungen da- für stammen aus dem 6. Jahrhundert. Wie in vielen anderen Teilen Europas wurden erste Weinberge von Mönchen angelegt. Insbesondere die Zisterzienser mit der Gründung des Klosters in Dézaley leisteten einen großen Beitrag zur Verbreitung des Weinbaus. Wie fast überall in Europa erlebte der Weinbau zu Zeiten des Mittelalters im 11. und 12. Jahrhundert seine Hoch-Zeit. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Schweiz von den Rebkrankheiten Echter Mehltau (Oidium) und Falscher Mehltau (Peronospora) sowie von der Reblaus (Phyloxera) heimgesucht. Dies, und die Bebauung der für den Weinbau wichtigen Seeufer ließ die Rebfläche vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ca. 1960 von 33.000 Hektar auf 15.000 Hektar schrumpfen. Seit mehr als 50 Jahren ist die Rebfläche nun aber konstant, ebenso die Produktion von durchschnittlich etwas mehr als einer Million Hektolitern. Seit 2003 überwiegt der Anteil der Rotweine leicht. 

In der Schweiz finden die Reben optimale klimatische Bedingungen vor. Verantwortlich dafür sind das gemäßigte Kontinentalklima im Allgemeinen, geprägt durch regionale Mikroklimata sowie der Einfluss des mediterranen Klimas im Tessin. 
Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen und spricht vier Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch): Ein Reichtum an Ausdrucksmöglichkeiten, der sich in ihren Traditionen, in der Lebensart und natürlich beim Essen und Trinken widerspiegelt.

Der Weinanbau verteilt sich auf drei Regionen, die den Sprach- und Kulturbereichen entsprechen:
•    Die französischsprachige Westschweiz 
•    Die Ostschweiz (Deutsch und Rätoromanisch), 
•    Die italienischsprachigen Bündner Süd Täler sowie der Kanton Tessin 

Westschweiz (französischsprachige Gebiete)

Weißweine ohne Angabe der Traubensorte(n) auf dem Etikett bestehen aus Chasselas (Gutedel). Alle anderen Weißweine aus diesem Gebiet, die nicht aus der Traubensorte Chasselas gekeltert wurden, müssen die Traubensorte(n) auf dem Etikett nennen. Diese Regelung gilt für das gesamte Gebiet der Westschweiz inklusive dem deutschsprachigen Gebiet am Bielersee. Fendant ist ein geschützter Begriff nur für Walliser Weine aus Chasselas.

Rotweine ohne Angaben über die Traubensorte(n) auf dem Etikett sind aus Pinot Noir und/oder Gamay. Alle anderen Rotweine aus dieser Region, die aus an- deren Traubensorten als Pinot Noir und/ oder Gamay bereitet wurden, müssen die Traubensorte(n) auf dem Etikett nennen. Dôle ist ein geschützter Begriff für Walliser Rotweine aus Pinot Noir und Gamay sowie maximal 15 Prozent anderen im Wallis heimischen blauen Sorten. Der Pinot Noir muss dabei in jedem Fall überwiegen. Ein Dôle könnte auch aus 100 Prozent Pinot Noir gekeltert sein. 

Ostschweiz (deutschsprachige Gebiete)

Weißweine ohne Angabe über die Traubensorte(n) auf dem Etikett sind aus der Müller-Thurgau-Traube. Alle anderen Weißweine, die nicht aus Müller-Thurgau bereitet wurden, müssen die Traubensorte(n) auf dem Etikett nennen. 
Rotweine ohne Angaben über die Traubensorte(n) auf dem Etikett sind Pinot Noir oder Blauburgunder. Bezeichnungen wie Klevner, Clevner oder Beerli-Wein sind gebräuchlich und beziehen sich auf diese Traubensorte. Alle anderen Rotweine aus diesem Gebiet aus anderen Traubensorten müssen die Traubensorte(n) auf dem Etikett tragen. 

Südschweiz (italienischsprachige Gebiete) 

Weißweine weisen in der Regel die Traubensorte(n) auf dem Etikett aus. Sehr oft werden weiße Weine aus der blauen Merlot-Traube gekeltert (Blanc de Noir), die auch Bianco di Merlot genannt werden. Rotweine ohne Angaben über die Traubensorte(n) auf dem Etikett sind immer aus Merlot. Alle anderen Rotweine aus diesem Gebiet aus anderen Traubensorten müssen die Traubensorte(n) auf dem Etikett nennen.