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Regionales von der Sonnenküste

  • Donnerstag 05 November 2015
Quelle /
Andreas Honegger
In der «Sonne» kann man über 60 Weine von 23 Winzern von der Goldküste verkosten, am Abend wird unter anderem ein Wine-and-Dine-Menu angeboten.

Die Säulen, die den Eingang zum Restaurant Sonne flankieren, stützen nicht nur ein Vordach, sondern auch eine Terrasse. Von dieser aus kann der Blick über die Haab von Stäfa und den Zürichsee schweifen. Patricia und Cäsar Meyer setzen in der «Sonne» die Gastgebertraditionen ihrer Vorfahren fort und bedienen ihre Gäste in den drei historischen Stuben mit einer gelungenen Mischung von traditioneller und innovativer Küche. Das Haus ist auch ein Hotel, und im Gewölbekeller hat das «Zürichsee-Weinbistro» seinen Platz gefunden: Hier kann man über 60 Weine von 23 Winzern von der Goldküste verkosten. Die Süsswasserfische kommen aus dem Zürichsee: Der Berufsfischer Sämi Weidmann aus Männedorf liefert täglich frisch, was er gefangen hat.

Am Abend wird ein Wine-and-Dine-Menu angeboten (vier Gänge Fr. 88.–, mit Weinen Fr. 118.–). Bei unserem Besuch wurde es eröffnet von einer gelungenen Kastaniencrèmesuppe mit einem Taubenbein als Einlage. Als Fischgang gab es glasig gegarte Saiblingfilets mit Pilzwürfeln auf einem hervorragenden Wirz-Gemüse. Den Hauptgang bildete ein «Duo vom Stäfner Reh»: eine zarte, rosa gegarte Nuss und ein leider weniger überzeugender Brasato von der Rehschulter. Hervorragendes Rotkraut, Spätzli, Marroni und Rosenkohl begleiteten das Wild; dieses stammte genauso aus der Region wie die gereiften Oberländer «Natürli»-Käse, die den Abschluss bildeten.

Ebenfalls gefielen uns die Taglierini mit Pilzen, Parmesan-Tranchen, Cherrytomaten und etwas Mangold: die klassischen Farben der Italianità. Gut gelungen waren auch die golden gebratenen Felchenfilets an einer Zitronengras-Kokosmilch-Sauce, begleitet von einem Kürbis-Püree mit Ingwer und einem aromatischen Senfkohlgemüse (Fr. 33.–). Und schliesslich hinterliessen auch die gebackenen Eglifilets in einem dünnen Bierteig (Fr. 42.–) einen sehr guten Eindruck: Ein halbes Dutzend nicht zu kleine, knusprig gebratene Stücke lagen aufgefächert vier in Petersilienbutter gedrehten Salzkartoffeln gegenüber. Alle Speisen kommen auch hübsch angerichtet auf den Tisch, aber nicht zu kompliziert. Es gelingt dem Chef zu vermeiden, dass man das Gefühl bekommt, die Ästhetik sei wichtiger als der Genuss für den Gaumen.

 

Information

Sonne, Seestr. 37, 8712 Stäfa, 043 477 10 10. So/Mo geschl. Weinbistro: Do–Mo ab 16 h.