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Freiensteiner Rosé räumt ab

  • Donnerstag 27 Oktober 2016
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Caroline Bossert

Bild: Sibylle Meier. Zum ersten Mal schickte der Freiensteiner Peter Gehring einen Rosé zum Wettbewerb Grand Prix du Vin Suisse ein – mit Erfolg. Sein Rosé trug ihm den ersten Platz ein.

 
Dieser Unterländer hält mit den edlen Tropfen der bekannten Schweizer Anbaugebiete mit: Peter Gehrings Rosé wurde zum schweizweit besten Wein seiner Kategorie gekürt.

«Aus Pinot Noir gekeltert. Aromen von frischen roten Beeren, vor allem Himbeeren, dazu Veilchen und Steinfrüchte. Im Gaumen klar strukturiert, schön trocken und fruchtbetont. Ein Anflug von Kohlensäure sorgt für zusätzliche Frische.» So wird Peter Gehrings Rosé im aktuellen Magazin für Weinkultur Vinum beschrieben. Der Beitrag über den Freiensteiner Winzer ist kein Zufall. Denn Gehrings Rosé wurde am Mittwoch an der Gala des «Grand Prix du Vin Suisse» in Bern zum besten Rosé der Schweiz ausgezeichnet.

Die Freude beim 47-Jährigen war gross. Zum einen sei der Wettbewerb, der von der Vereinigung Vinea und dem Magazin Vinum gemeinsam ausgerichtet wird, der wichtigste Anlass für Schweizer Weine, wie Gehring erklärt. Zum anderen habe er in einer Kategorie gewonnen, die sonst von der Westschweiz dominiert würde.

Kopieren ist unmöglich

Gross sei auch die Beachtung unter Berufskollegen gewesen. Gehring habe gestern diverse Gratullationsschreiben erhalten. Einige Produzenten wollten gar wissen, wie er seinen Rosé mache. Der Freiensteiner sei hier sehr offen. Denn: «Einen Wein kann man ohnehin nicht kopieren. Zu viel hängt von der Lage des Anbaugebietes ab.»

Also, was ist das Geheimnis seines Rosés? «Wichtig ist vor allem, dass man auch für den Rosé qualitativ gute Trauben nimmt», erklärt er. Auch dürfe der Alkoholgehalt nicht zu hoch sein. Sonst komme die Eleganz des Weines abhanden. Und: Er achte sehr auf die Fruchtigkeit und Beerigkeit des Weines. Denn diese gebe dem Wein Fülle und Breite.

5000 Flaschen stellt Gehring jährlich vom Rosé her. Zwar habe der grosse Rosé-Boom vor über zehn Jahren stattgefunden. Doch nun ziehe die Nachfrage wieder leicht an, weiss der Winzer. «Der Rosé ist sehr leicht und man kann ihn auch gekühlt geniessen. Das macht ihn beliebt. Er passt gut zum Apéro und zu leichten Speisen.»

Immer noch ein Geheimtipp

Peter Gehring ist in der Szene kein Neuling. Seit 1991 keltert er seinen Wein selber. Heute baut die Familie auf dem 6,3 Hektaren grossen Gebiet am Südhang des Irchels neun verschiedene Traubensorten an. Mit 50 000 produzierten Flaschen pro Jahr zählt das Weingut zu den grösseren im Unterland - und zu den erfolgreicheren. Bereits 2006 gelang es Peter Gehring beim gleichen Wettbewerb den ersten Platz abzuräumen, damals mit seinem Pinot Noir Barrique. «Viele registrierten damals zum ersten Mal, dass es Freienstein überhaupt gibt.» Als gute Anbaugebiete für Pinot Noir waren damals nur das Wallis und Graubünden bekannt. «Das ein guter Pinot Noir aus Zürich kommen kann, war damals fast undenkbar.»

Heute habe sich vieles geändert, was auch auf das wärmere Klima zurückzuführen sei. Mittlerweile kämen viele gute Weine aus dem Unterland. Alleine dieses Jahr hätten die Unterländer Weine bei den zwei wichtigsten Schweizer Degustationen sechs Gold- und vier Silbermedaillen eingeheimst, sagt Gehring. Dennoch sei die Region recht unbekannt. «Für uns Winzer ist es daher wichtig, die Bekanntheit unseres Gebietes mit Diplomen zu steigern.» (Zürcher Unterländer)