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Erstmals hat das «Wyschiff» angelegt

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Wolfgang Wagmann
19 Winzer stellen in Solothurn bis und mit Sonntag 300 Weine auf der «Siesta» vor. 

Schon seit 2008 beehrt der Verein Schweizer Wyschiff verschiedene Schweizer «Hafenstädte», nun ist auch Solothurn – es liegt bekanntlich am Meer – zu dieser Ehre gekommen. Vereinspräsident Jean-Pierre Cavin konnte nicht nur 19 Winzer aus allen Teilen der Schweiz begrüssen, sondern auch den Ehrengast, die Domaine de Soleure, vertreten durch Bürgergemeindepräsident Sergio Wyniger. «Solothurn ist einer der kleinsten Weinbaukantone», hielt er fest, doch habe sich das frühere Rebgut des Bürgerspitals, heute als Stiftung bei der Bürgergemeinde Solothurn, seit den Anfängen im 15. Jahrhundert ständig vergrössert.

Heute umfasst es ausserhalb der Kantonsgrenzen 11 (!) Hektaren Rebland in Le Landeron, La Neuveville, Auvernier, Cressier und Colombier. Natürlich warteten Wyniger wie Tourismusdirektor Jürgen Hofer mit den altbekannten Solothurner Wein-Storys auf: Im alten Bürgerspital gabs täglich für jeden Patienten eine Mass (ca. 1,5 Liter) Wein – «damals wohl eher als Schmerzmittel». Und die Flösser, die sich auf der Aare aus den Fässern bedienten und ergo betranken, waren zuletzt eben «sur Soleure».

Fachkompetenz an Bord

Nach Rapperswil, Luzern, Basel und Thun im Frühling beschliessen nun Solothurn und Zug die «Kreuzfahrt» des «Wyschiffs». Jean-Pierre Cavin: «Mehr als zwei Mal im Herbst geht nicht. Der Winzer gehört hinter den Stand.» Hat aber im Herbst am meisten zu tun, doch besteht der Präsident auf einer möglichst geballten Ladung Fachkompetenz an Bord. Denn die meisten Vereinsmitglieder auf dem «Wyschiff» sind Selbstkelterer und können dem Degustations-Publikum so einiges über ihre Tropfen erzählen.

In Kontakt mit Solothurn, so Cavin, sei man auch über die Winzer von Yvorne gekommen, die mit dem anwesenden Solothurner Spitzenkoch Andy Zaugg schon mehrfach die «Route Gourmande» durchgeführt hatten. «Schliesslich ist der Verein Wyschiff auf uns zugekommen», hielt Sergio Wyniger fest. Noch bis zum Sonntag können 300 Weine am Aarestrand verkostet werden. Und so entliess man auch gestern die Gäste bei Zaugg-Häppchen mit dem Spruch in den Apéro: «Heute darfs ruhig ein bisschen ‹sur Soleure› sein.»

Geöffnet: Heute von 16 bis 21 Uhr, Samstag von 14 bis 21 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr.