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Engelberger Benediktiner stossen bald mit eigenem Wein an

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Bild: Beat Burkhardt, Pater Patrick Ledergerber, Daniel Amstutz (von links)
 

Engelberg OW, 7.8.17 (kath.ch) Nach über 600 Jahren kauft sich das Benediktinerkloster Engelberg zurück, was ihm schon einmal gehört hat: Drei Hektar Rebgut an bester Lage am Bielersee. Der Plan: Für das 900-Jahr-Jubiläum einen eigenen Klosterwein herstellen.

In einem Jahr sollte es schon soweit sein, dass das Kloster Engelberg den eigenen Klosterwein wird ausschenken können, heisst es in der Medienmitteilung vom 7. August. Die Motivation für den (Rück-)Kauf des Rebguts im Berner Seeland sei vor allem das im Jahr 2020 bevorstehende 900 Jahr Jubiläum des Klosters gewesen, wie Abt Christian Meyer in der Mitteilung zitiert wird.

«Mit Blick auf das Jubiläum haben wir uns mit dem Kauf des Rebguts ein vorzeitiges Geschenk gemacht», so der Abt. Ebenso würden die Engelberger Benediktiner mit dem eigenen Wein eine jahrhundertlange Tradition wieder aufleben lassen, heisst es weiter.

Ein aufstrebender Winzer

Zwei der drei Hektar des Rebguts «Engelberg» am Bielersee konnte das Kloster bereits langfristig verpachten. Beat Burkhardt, ein «junger und aufstrebender» Winzer, wie das Kloster ihn beschreibt, wird sich um die noch verbleibende knappe Hektar des Besitzes kümmern. Der Winzer hat unter anderem am nationalen Wettbewerb der Schweizer Weine mit seinem Produkt den zweiten Rang belegt.

Burkhardt soll aus den einheimischen Rebsorten Chasselas und Pinot Noir Weine «von hoher Qualität» produzieren, wie das Kloster mitteilt. «Der Wein soll typisch authentisch sein, von hier», wie Burkhardt am Sonntag gegenüber Schweizer Fernsehen SRF sagte. Und: «Natürlich wird auch die Handschrift des Winzers erkennbar sein.»

Langjähriger Einsatz für den Kauf

Die Verhandlungen um das Rebgut waren laut Mitteilung intensiv, jedoch «jederzeit partnerschaftlich und positiv für alle Beteiligte». Auch der Benediktinerpater Patrick Ledergerber, Weinkellermeister in Engelberg, freut sich über den Kauf. Er setzte sich in den vergangenen zehn Jahren für den Rückkauf des Rebguts ein.

Erst die fehlende Nachfolgeregelung des seit Jahrzehnten in Familienbesitz stehenden Rebguts habe diese Chance eröffnet. So starteten laut Mitteilung im Jahr 2016 die konkreten Verhandlungen. Dabei beteiligt waren nebst dem Weinkellermeister auch der Geschäftsführer des Klosters, Daniel Amstutz. Für ihn ist klar: «Die Benediktiner sind sehr gastfreundlich. Mit dem eigenen Hauswein können ihre Gastfreundlichkeit noch mehr ausleben», wie er gegenüber SRF sagte.

Engelberg am Bielersee

Das Rebgut am Bielersee mit eigenem Rebhäuschen heisst «Engelberg» und die Weine aus diesem Gut tragen den Namen «Kloster Engelberg» und erinnern damit an das klösterliche Erbe. Doch damit nicht genug: Am Bielerseufer gibt es ein Restaurant «Engelberg» und auch eine Schiffsstation ist noch dem Klosterort in Obwalden benannt.