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Die erste Traubenernte am Sonnenberg

  • Freitag 11 September 2015
Quelle /
Sandra Monika Ziegler
Die 2013 am Sonnenberg angepflanzten Wein­reben werfen nun Früchte ab. Die Qualität soll sehr gut sein, die Menge aber noch gering.

In den Gemeinden Meggen und Horw hat es bereits Rebberge, seit Mai 2013 auch in Kriens: an bester Lage am Sonnenberg. Den Weinbau betreibt die Rebbaugenossenschaft Sonnenberg (RBG). Gestern wurde nun erstmals geerntet. Dazu haben sich an die 30 Genossenschafter im 1,7 Hektaren grossen Rebberg eingefunden und die roten Trauben der Sorte Cabernet du Jura geerntet. «Geschätzte 350 Kilo wurden von den 3500 Rebstöcken gelesen. Diese sollten etwa 300 Flaschen Rotwein ergeben», sagt Genossenschaftspräsident und SVP-Einwohnerrat Patrick Koch. Er war der Initiant des Rebberges und bildet zusammen mit Josef Fellmann und Godi Amrein die Betriebsleitung des Weinguts Sonnenberg. Von der ersten Ernte sind alle drei begeistert: «Wir sind überwältigt. Der Sommer zeigt seine Wirkung, die Trauben konnten optimal reifen.»

Dies könne man unter anderem am Zuckergehalt der Trauben beurteilen, so Josef Fellmann und ergänzt: «Um den Zuckergehalt zu bestimmen, werden die Öchslegrade gemessen. Bei unseren Cabernet-du-Jura-Trauben wurden stolze 96 Grad gemessen. Das verspricht uns einen guten Wein.»

Ein Wein, der dereinst als Ursprungsbezeichnung «AOC Luzern» tragen wird. Und wie wird der Wein genannt? «Wir hatten dazu einen Wettbewerb lanciert, es kamen mehrere 100 Vorschläge. Entschieden ist aber noch nichts», so Koch.

Wein wird in Horw gekeltert

Gestern wurden die roten Trauben geerntet, am kommenden Dienstag sind die weissen Johannitertrauben dran. Beide Traubensorten seien pilzwiderstandsfähig, sogenannte Piwi-Rebsorten. Koch: «Das hat den Vorteil, dass wir nur sparsam spritzen müssen. Was auch den Vorgaben von Bio Suisse entspricht.» Damit das Weingut Sonnenberg nicht nur Trauben, sondern auch Ruhm ernten kann, wurde von Beginn an Winzermeister Toni Ottiger aus Horw beigezogen. Zuerst als Betriebsleiter und heute als Berater. Ottiger betreibt erfolgreich seit über 30 Jahren das Weingut Kastanienbaum auf der Horwer Halbinsel. Die gestern gelesenen Trauben werden auch auf seinem Weingut gekeltert und gelagert.

Koch: «Einen solchen Profi an unserer Seite zu wissen, ist sehr motivierend. Wir konnten von seinem Know-how enorm profitieren.» Nicht nur deshalb haben auch Koch, Fellmann und Amrein sich intensiv mit dem Weinbau auseinandergesetzt und sich nötiges Wissen mittels Rebbaukursen angeeignet.

Produziert wird übrigens nach den Vorgaben von Bio Suisse. Und wenn das Wetter mitspielt, so rechnen die Krienser Winzer mit einem Ertrag zwischen 12 000 bis 15 000 Flaschen. Doch das werde noch etwa zwei, drei Jahre dauern.

Warteliste für Interessierte

Die 2009 von sieben Personen gegründete Rebbaugenossenschaft Sonnenberg zählt heute stolze 565 Mitglieder. Sie verfügt über ein Kapital von über 660 000 Franken.

Wer Mitglied werden wollte, musste mindestens einen Anteilschein a 1000 Franken zeichnen.

Unter den Genossenschaftern finden sich nicht nur direkte Anwohner, Krienserinnen und Krienser, sondern laut den Betriebsleitern auch HeimwehKrienser. Die Begeisterung für den Krienser Rebberg sei überall spürbar. Das merkte auch die Genossenschaft. Sie finanziert das Weingut Sonnenberg und kann anfallende Investitionen durch Eigenmittel bezahlen. Deshalb hat die Verwaltung Anfang dieses Jahres entschieden, keine neuen Mitglieder mehr aufzunehmen und auch keine weiteren Anteilscheine zeichnen zu lassen. Koch: «Aber wir führen eine Warteliste. Wer interessiert ist, kann sich gerne melden.»