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Bundesrat trifft Grundsatzentscheid zur Standortstrategie von Agroscope

Bern, 30.11.2018 - Am 30. November 2018 hat der Bundesrat einen Grundsatzentscheid zur Standortstrategie von Agroscope getroffen: In Zukunft soll das Kompetenzzentrum des Bundes für die landwirtschaftliche Forschung aus einem zentralen Forschungscampus in Posieux (FR), je einem regionalen Forschungszentrum in Changins (VD) und Reckenholz (ZH) sowie aus dezentralen Versuchsstationen bestehen.

Diese Variante erwies sich im intensiven Dialog mit Forschungsvertretern, Parlamentariern, Branchen und Kantonen und innerhalb von Agroscope als optimale und breit abgestützte Lösung. Agroscope wird damit gestärkt, um ihr grosses Potenzial zum Nutzen der Landwirtschaft noch besser entfalten zu können. Die dank der Effizienzsteigerung freiwerdenden Mittel sollen direkt in die Forschung investiert werden. Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) wird dem Bundesrat bis Ende 2019 ein Detailkonzept und einen Umsetzungsplan unterbreiten.

Heute verteilt sich Agroscope auf drei gleichwertige Hauptstandorte in Posieux (FR), Changins (VD) sowie Reckenholz (ZH) und sieben Spezialstandorte im ganzen Land. Die damit verbundenen Parallelitäten bei den Forschungsinfrastrukturen führen zu hohen Betriebs- und Infrastrukturkosten und behindern die Nutzung von Synergien. Damit werden die staatlichen Mittel nicht optimal eingesetzt. Zudem kann Agroscope sein grosses Potenzial zur Unterstützung der landwirtschaftlichen Praxis nicht voll ausschöpfen und ist für die zukünftigen Herausforderungen nicht optimal aufgestellt.

In den vergangenen Monaten hat sich der Bund unter Leitung von Bundesrat Johann Schneider-Ammann mit Vertreterinnen und Vertretern der Standortkantone, der Agrarforschung, der interessierten Branchen sowie parlamentarischer Kreise regelmässig zur Weiterentwicklung von Agroscope ausgetauscht. Es besteht breiter Konsens, dass der Status quo nicht zukunftsträchtig ist. Im Dialog wurden die Notwendigkeiten, Bedürfnisse und Möglichkeiten für eine Agroscope-Neupositionierung definiert, verschiedene Standortvarianten erarbeitet und anschliessend bewertet.

Optimale Lösung gefunden

Als optimal erwies sich eine Lösung mit zentralem Forschungscampus in Posieux, je einem regionalen Forschungszentrum in Reckenholz und Changins sowie dezentralen Versuchsstationen. Zusätzlich sieht das Konzept Kooperationen mit Kantonen und Privaten vor. So soll beispielsweise am Standort Tänikon (TG) die bereits erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kanton Thurgau auf der Swiss Future Farm im Bereich Digitalisierung weiter gestärkt werden.

Die Lösung zeichnet sich durch eine bestmögliche Balance zwischen Effizienzsteigerung (insbesondere bei den Infrastrukturen), der Berücksichtigung der Sprachunterschiede, der Führbarkeit und der Synergienutzung für interdisziplinäre Forschungsfragen aus. Innerhalb von rund zehn Jahren soll der Übergang zur neuen Struktur geschaffen werden. Mit dem Grundsatzentscheid des Bundesrates wird auch für die Mitarbeitenden von Agroscope Klarheit geschaffen.

Ziel ist, dass durch die Umsetzung eine Effizienzsteigerung im Betriebsaufwand von Agroscope von rund 16 Mio. Franken erreicht wird. Diese Mittel werden in die landwirtschaftliche Forschung reinvestiert. Die Umwandlung der Spar- in eine Effizienzvorgabe erweitert den Handlungsspielraum zur Erbringung der geforderten Forschungsleistungen. Die Beschlüsse des Bundesrats entsprechen damit auch der Stossrichtung der Motionen der Finanzkommission des Nationalrats und der Diskussion in weiteren Kommissionen.

Projekt im Rahmen der strukturellen Reformen

Die Neupositionierung von Agroscope wurde im Rahmen der strukturellen Reformen des Bundesrates lanciert. Im November 2017 erteilte die Landesregierung dem WBF den Auftrag, eine Neupositionierung der Agroscope zu prüfen. Dies mit dem Ziel, beim Agroscope-Budget 20%, respektive rund 40 Mio. CHF einzusparen. Die erste, öffentlich diskutierte konzeptionelle Auslegeordnung sah eine Zentralisierung aller nicht standortgebundenen Aktivitäten und Infrastrukturen in Posieux vor. Dies weckte kritische Reaktionen bei den Betroffenen und in der Politik, die mit einer neu aufgesetzten Standortdiskussion im intensivierten Dialog berücksichtigt wurden.

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