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Die alten traditionellen Rebsorten des Wallis- Entwicklung, kulturelle Bedeutung und Marketing

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Schweizer Rebe Visperterminen
Wir schreiben das Jahr 2010. Überall auf der Welt werden die gleichen Rebsorten angebaut: Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Pinot Gris, Sauvignon Blanc, Merlot, Syrah, Riesling... Überall auf der Welt? Nein - in einem Tal der Alpen wachsen Rebsorten, die sonst nirgendwo zu finden sind: Himbertscha, Lafnetscha, Eyholzer Rote, Petite Arvine, Landroter! Sie haben die Reblauskrise und die Globalisierung des Weinmarktes überdauert und sind heute wieder der Stolz der Weinbauern des Tals.

Es ist hier natürlich die Rede vom Kanton Wallis in der Schweiz und seinen einheimischen Rebsorten, die in den letzten zwanzig Jahren wieder an Anbaufläche und Bedeutung gewonnen haben. Und selbstverständlich ist das Wallis nicht die einzige Region der Welt, in der einheimische Reben kultiviert werden. Doch haben von den ca. 10.000 existierenden Rebsorten weltweit nur rund 100 eine wirtschaftliche Bedeutung (Alleweldt, 1997).

Dass alte regionale Sorten eine wichtige Rolle in den Marketingstrategien einer Weinbauregion spielen können, zeigt sich gerade im Schweizer Kanton Wallis. Dabei haben sich die Geschichte und kulturelle Bedeutung der alten und traditionellen Rebsorten als zwei wichtige Gesichtspunkte bei deren Vermarktung herauskristallisiert (Catry, 2010, S. 13).

Es ist also von Interesse, die Rebsorten “kennenzulernen”, um ihre Geschichte weiter erzählen zu können. In dieser Arbeit werden deshalb kulturelle, historische und ampelographische Aspekte der Walliser Rebsorten besprochen und das Wallis, als deren Heimat, vorgestellt. Da sich die Walliser Kellerei Chanton in den vergangenen dreißig Jahren besonders um den Erhalt und das Ansehen der Walliser Spezialitäten verdient gemacht wird ihre Arbeitsphilosophie, Geschichte und Vermarktungsweise der alten Rebsorten in zwei eigenen Kapiteln beschrieben.

Diese Arbeit wurde nicht aus einer Walliser und auch nicht aus einer Schweizer Perspektive geschrieben, weshalb das Weinland Schweiz und sein Bemühen um ein wirksames Marketing auf ausländischen Märkten dargestellt werden. Denn Schweizer Wein ist außerhalb der Schweiz kaum bekannt und nur bei wenigen Weinhändlern erhältlich. Das ist nicht verwunderlich, exportiert die Schweiz seit Jahren nur rund 1% der Weinproduktion (Das Weinjahr 2009, S.20) Eine Umfrage, die im Juli 2010 unter kleinen Schweizer Winzerbetrieben durchgeführt wurde, beleuchtet die Erfahrungen der Weinbauern mit dem Export ihrer Weine. Die (nicht repräsentativen) Ergebnisse sind im Anhang dargestellt und zum Teil in diese Arbeit mit eingeflossen (Kapitel 10).

Da allgemein bei der Vermarktung von Weinen berücksichtigt werden muss, dass der Konsum von Wein auf Grund des Alkoholgehalts Risiken mit sich bringt, werden diese hier kurz diskutiert. Natürlich mit Hinblick auf die besonderen Kommunikationsaspekte, die in der Auseinandersetzung mit alten und seltenen Rebsorten an Bedeutung gewinnen: Erhalt der biologischen Vielfalt der Reben, Ahnenforschung mit Hilfe von DNA-Analysen sowie Genuss und Müßiggang. 

 

Vorgelegt am: 30. August 2010

Von: Ramona Holzer
Referent: Prof. Dr. Michael Hamm
Koreferent: Ing. HTL Oenologie Josef-Marie Chanton

 

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