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Bodensee: Wie sich die Weinregion entwickeln kann

  • Donnerstag 10 August 2017
Quelle /
Franz Domgörgen
Die Veranstaltungsreihe Strohballenarena befasst sich mit den Chancen und Herausforderungen der Weinregion Bodensee. Die Besonderheit des Standorts ist seine Internationalität. Deutsche, Schweizer und österreichische Winzer sind hier am Markt.

Der Weinbau am Bodensee hat seine gute Tradition und seinen Wert. Auch wenn bei der 1700 Hektar großen Anbaufläche und 160 hauptberuflichen Winzern fein differenziert werden muss. Denn der Weinbau ist hier ein internationales Geschäft. Die Schweizer Anrainer glänzen mit Schaffhauser, Thurgauer und St. Galler Lagen. Das österreichische Bundesland Vorarlberg bietet ebenso seine Reberzeugnisse wie der bayrische, württembergische und badische Bodensee. "Jede Frage muss hier sechsmal Mal gestellt werden", sagt Ildikó Buchner, die für Thurgau Tourismus tätig ist und im Auftrag von elf Partnern das Projekt Weintourismus am Bodensee vorantreiben soll. Ist am Ende die Vielfalt mehr Chance oder mehr Herausforderung? Gibt es einen gemeinsamen Weg, der die Weinregion stärker macht gegenüber anderen, viel größeren Anbaugebieten zum Beispiel an der Mosel oder in der Pfalz? Und was können die Weinproduzenten am Bodensee voneinander lernen?

Die deutsch-schweizerische Veranstaltungsreihe Strohballenarena lädt nun interessierte Bürger ein, um mit Fachleuten über die Zukunft der Weinregion und den Stellenwert des Weintourismus zu diskutieren. Der kritische Ansatz ist eingeschlossen. wie das Motto zeigt. "Es gärt – ist das Weinglas am Bodensee halb voll oder halb leer?" Schauplatz der Veranstaltung ist das Weingut von Armin Zolg in Gailingen. Der Winzer ist auch einer von vier Experten, die an diesem Abend zur Lage und zu den Perspektiven der Weinregion Stellung nehmen. Nach konzentrierten Eingangsstellungnahmen können die Fachleute aus Deutschland und der Schweiz vom Publikum befragt werden. Moderator ist Michael Fuchs, Kellermeister der GVS-Weinkellerei im Schaffhauser Blauburgunderland.

Projektmanagerin Ildikó Buchner, sieht jedenfalls noch Luft nach oben im Vermarktungsbereich, bei Angeboten zu Degustationen, Weinbergführungen und Weinbergwanderungen zum Beispiel. Sie verweist auf eine Initiative zur Ausbildung von Weinkulturführern. Das sind Gästeführer, die Besuchern auf persönliche Art und Weise die Weinregion näherbringen. Der Lehrgang sei innerhalb kurzer Zeit ausgebucht gewesen. Michael Baldenhofer, Mitorganisator der Strohballenarena, stellt das verbindende Element der Veranstaltung auf dem Gailinger Weingut heraus. Hier würden Fragen erörtert, die Deutsche und Schweizer gleichermaßen berührten.

 

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
  • StrohballenarenaDie Veranstaltung greift nach eigener Definition Themen der Land- und Ernährungswirtschaft auf und macht diese der Bevölkerung auf verständliche Weise zugänglich. Der Name für das zunächst im Thurgau erprobte und dann auf die deutsche Seite der Grenze übertragene Veranstaltungsformat ergab sich eher zufällig: Die Teilnehmer der Diskussionsrunden saßen zu Anbeginn auf Strohballen. Die Veranstaltung wird vom Landkreis Konstanz und der Regio Frauenfeld gemeinsam organisiert. Das Projekt wird mit Geldern der Europäischen Union gefördert. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist stets kostenlos.
  • In fünfter­ ­Auflage widmet sich die Strohballenarena am Montag, 11. September, 18 Uhr, auf dem Weingut Zolg (Gailingen) dem Thema Wein. Die Teilnehmer (110 Plätze sind zu vergeben) erwartet neben der Diskussionsrunde eine Rebbegehung, Kellerbesichtigung und Degustation. Als Experten dabei: der Gailinger Winzer Armin Zolg, die Thurgauer Winzerin Nina Wägeli, der Friedrichshafener Gastronom Hendrik Fennel, die Projektmanagerin der Weinregion Bodensee, Ildikó Buchner.
  • Anmeldungen: Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft (Weinfelden): Telefon (00 41) 71 626 05 15; Email: [email protected]