Bis zum 11. August 2019 wird in Vevey mit Umzügen, Straßenkünstlern, Weinschenken und Kulinariktafeln das Weinfest „Fête des Vignerons“ gefeiert – ein Weltkulturerbe der UNESCO. Herzstück ist die Bühnenarena mit 20.000 Plätzen.

Arena von Verona am Genfersee: In einem nur für gut drei Wochen gebauten Freilichttheater von der Größe des legendären Amphitheaters in Italien feiert die kleine Schweizer Gemeinde Vevey ihr Winzerfest der Superlative – und dieses findet nur einmal alle 20 bis 25 Jahre statt. Zum Auftakt stand dieser Tage die Krönung der besten Weinbauern und Rebarbeiter der umliegenden Weinbauregion Lavaux auf dem Programm. Bis zum 11. August 2019 wird gefeiert, mit Umzügen, Straßenkünstlern, Weinschenken, kulinarischen Tafeln unter freiem Himmel. Herzstück ist die Bühnenschau, die fast jeden Tag in der eigens und nur vorübergehend gebauten Arena mit 20.000 Plätzen zu sehen ist. Regisseur Daniele Finzi Pasca bringt ein Jahr im Leben eines Weinbergs in zehn Bildern und mit Tausenden Laiendarstellern und viel Musik auf die Bühne, darunter Chöre, Trommler und Pfeifer, Schlagzeuger, Jazzmusiker und Alphornbläser. Die Veranstalter sprechen von einer „Liebeshymne der Hoffnung an den Boden, das Land, die Heimat, den Menschen und seine Wurzeln“. Die Feste fanden zuletzt 1999, 1977 und 1955 statt.

Schweizer Weine als Geheimtipp unter Kennern

Spektakulär ist auch der 870 Quadratmeter große LED-Boden der Arena. Die Lichtkacheln werden in Koordination mit der Choreographie von Hunderten Kostümierten und Musikern zu einem bunten und leuchtenden Gesamtkunstwerk geschaltet. Dabei sind Laien als Elfen, Vögel oder Ameisen verkleidet sowie Fahnenträger in bunten Kostümen. Die Tradition des „Fête des Vignerons“ geht auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Seit 2016 ist es von der UN-Kulturorganisation Unesco als Weltkulturerbe anerkannt. Das Örtchen erwartet in den kommenden drei Wochen bis zu einer Million Besucher. Schweizer Weine gelten unter Kennern als Geheimtipp. Sie sind wenig bekannt, weil nur rund ein Prozent exportiert wird. Das liegt daran, dass die Schweizer selbst gerne ihre heimische Weine trinken – und nicht zuletzt am Preis: weil oft in schwierigem Terrassenterrain angebaut wird, ist der Wein vergleichsweise teuer. Produziert wurden im vergangenen Jahr 111 Millionen Liter. Zum Vergleich: in Deutschland war es fast das zehnfache davon. Rot- und Weißwein halten sich die Waage. Der Wein wächst überwiegend im südlichen Kanton Wallis sowie am Genfersee.