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Fromm: «Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen»

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Nach ersten Erkenntnissen hat die Frostnacht den Rebstöcken in der Bündner Herrschaft nicht allzu viel anhaben können. Während einige wenige Winzer Frostkerzen einsetzten, durchwirbelte über Zizers ein Helikopter die Luft.

Es sei zwar noch zu früh, um ein Fazit ziehen zu können, sagte Georg Fromm am Donnerstagmorgen. Der Präsident der Bündner Weinbauern glaubt aber, dass die Winzer in der Herrschaft mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Die Temperaturen fielen in der Nacht bis –3 Grad. Zuletzt seien sie im Jahr 1981 noch tiefer und damit die Situation noch gefährlicher gewesen.

Fromm begab sich frühmorgens in die Reben und kontrollierte insbesondere Lagen, in denen die Temperaturen besonders tief zu fallen drohten. Einzelne Triebe seien abgestorben. Genaueres könne er aber erst gegen Abend oder am Freitag sagen.

Imposante Bilder lieferte in der Nacht der Einsatz von Frostkerzen. Winzer, welche solche beschaffen konnten, zündeten diese nach Mitternacht an. Deren Wärme hob die Temperatur um bis zu drei Grad an, womit vielerorts Frost und damit Temperaturen unter null Grad verhindert werden konnte. Fromm schätzt, dass nicht einmal fünf Prozent aller Wingerte damit ausgerüstet werden konnten.

Ausgestanden ist die Sache laut Fromm noch nicht. Laut Meteomedia ist in der Nacht auf Freitag in der Herrschaft erneut Frost möglich. Und kritisch sei jeweils auch der Zeitpunkt, wenn frühmorgens die Sonne aufgehe. Aus diesem Grund stieg am Donnerstag um 6 Uhr in Zizers ein Helikopter auf. Die Rotorblätter sollen die kühlere Luft am Boden mit jener auf 50 Meter Höhe mischen. Diese ist ein paar Grad wärmer. Allerdings wurde die Übung nach einer knappen halben Stunde abgebrochen, wie Winzer Philipp Grendelmeier vom Weingut «Im Tschalär» auf Anfrage sagte.