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SBB suchen Weinlieferanten

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Moritz Kaufmann

Sechs Tropfen aus der Schweiz will die SBB-Gastro-Tochter Elvetino künftig anbieten. Sie lässt die Weine bei einer Degustation testen.

«Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.» Was schon der deutsche Nationaldichter Goethe wusste, will nun auch die SBB-Gastro-Tochter Elvetino beherzigen. Sie sucht Lieferanten für 261000 Flaschen – konkret: Schaumwein, einen nicht näher definierten Weissen, einen Aigle, einen Merlot, einen Rotwein und einen Fendant. 

100'000 Fendant-Fläschchen

Letzterer scheint Weintrinkern unter den SBB-Passagieren am besten zu schmecken: Laut Ausschreibung benötigen die SBB 100'000 Einheiten Fendant in 2,5-Deziliter-Fläschchen – fast gleich viel wie von allen anderen Tropfen zusammen.

Für die Lieferanten ist der Auftrag lukrativ. Die Bahn schreibt ausdrücklich, dass weitere Bestellungen denkbar sind. Die Zuschlagskriterien sind jeweils hälftig Preis und Qualität. Wichtig auch: Es muss Schweizer Wein sein!

Keine Minibars mehr

«Elvetino repräsentiert gastronomisch die SBB und die Schweiz. Entsprechend fokussiert das Bahngastronomie-Angebot stark auf Schweizer Produkte», erklärt eine SBB-Sprecherin.

Führen die SBB jetzt – ganz im Sinne Goethes – eine Weindegustation durch? Die Sprecherin: «Ja. Ohne Degustation lässt sich ein Wein kaum vollumfänglich beurteilen.»

Die SBB haben zuletzt das Gastro-Konzept in ihren Zügen umgekrempelt. Im Frühling wurden die Minibars eingemottet. Auch neue Bierlieferanten wurden gesucht. Statt wie zuvor auf die Grossbrauerei Heineken setzen die SBB seit April auf mehrere Schweizer Lokalbrauereien wie Rosengarten, Schützengarten und Falken.