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Frost: Kirschessigfliege erfroren?

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Der Frost hat diese Woche den Reben nichts anhaben können. «In der Winterruhe sind die Reben sehr frostresistent, Temperaturen bis minus 17 Grad sind normalerweise kein Problem», erklärt Robin Haug, Geschäftsführer des Branchenverbands Deutschschweizer Wein.

Da die Temperatur in Weinanbaugebieten kaum unter minus 15 Grad sank, sei nicht mit Schäden zu rechnen. Verheerend hatte sich hingegen der späte Frost im April 2017 ausgewirkt, als die Pflanzen schon weit entwickelt waren. Mit 79 Millionen Litern fuhren die Winzer 2017 die kleinste Ernte seit 1978 ein.

Bei der Kirschessigfliege, die Weinbauern stark zu schaffen macht, ist Haug weniger optimistisch als der Schweizerische Bauernverband. Dort vertrat man die Meinung, dass der Frost diesen eingeschleppten Schädling stark dezimiere. «Das ist eine etwas gewagte Aussage», hält der Winzer und Önologe dagegen, der im Zürcher Limmattal ein Weingut betreibt. Die Fliege sei erst seit dem Jahr 2014 ein Problem, deshalb fehlten Erfahrungswerte. Auch Experten könnten nicht abschätzen, wie gross die Mortalität der Kirschessigfliege bei tiefen Temperaturen sei, «ausserdem ist der Einfluss der Wetterverhältnisse im Sommer auf die Population zur Erntezeit bestimmt grösser».