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Divona: Eine neue, multiresistente Rebsorte

  • Donnerstag 08 November 2018
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Die erste multiresistente, weisse Rebsorte wurde Ende Oktober vorgestellt. Ihr Name ist Divona. «suedostschweiz.ch» hat mit Jean-Laurent Spring, Leiter der Forschungsgruppe Weinbau von Agroscope, gesprochen und gefragt, ob der Anbau dieser neuen Sorte auch eine Option für Bündner Winzer wäre.

Agroscope, das Kompetenzzentrum des Bundes für die landwirtschaftliche Forschung, hat die erste multiresistente weisse Rebsorte lanciert: Divona. Laut Medienmitteilung ist sie das Ergebnis aus 20 Jahren Forschung, resistent gegenüber Pilzkrankheiten und gut geeignet für die Produktion von qualitativ hochstehenden Weinen.

Jean-Laurent Spring, Leiter der Forschungsgruppe Weinbau von Agroscope ist überzeugt, dass diese neue Rebsorte durchaus auch etwas für die Ostschweiz und Graubünden sei. Die Kreuzung der Sorten Gamaret und Bronner sei fast schon prädestiniert für unsere Region, da sie ziemlich frühreif sei. Spring sagt: «Dadurch ist die Rebsorte klimatisch besser für die Ostschweiz und Graubünden geeignet, als beispielsweise fürs Tessin oder die Westschweiz». Denn wie es in der Mitteilung heisst, sind die wärmeren Weinbaugebiete, sowie Böden mit geringerer Wasserverfügbarkeit zu meiden.

Eine besonders ökologische Art

Die Divona ist sehr produktiv. «Manchmal muss man den Ertrag sogar regulieren», erklärt Spring. Da es eine Sorte ist, die sehr resistent gegen Pilzkrankheiten ist, müsse sie im Gegensatz zu traditionellen Rebsorten nur ein bis drei Mal gespritzt werden pro Jahr. Bei klassischen Sorten sei dies sechs bis zehn Mal der Fall. So sei diese neue Rebsorte besonders umweltschonend und ökologisch, erklärt der Experte.

Agroscope hat 2013 bereits eine resistente rote Rebsorte gezüchtet. Da diese noch sehr jung ist, sind aktuell die ersten Weine dieser roten Sorte auf dem Markt. Gemäss Spring hat dies bisher ein sehr positives Echo bekommen.

Weiterführende Forschung mit klarem Ziel

Wie die ersten Reaktionen seitens der Winzer auf die Divona sein werden, werde man nach der Anfangsphase von vier bis fünf Jahren wissen.

Doch das Projekt gehe noch weiter. Es seien weitere resistentere Rebsorten in Planung. Ziel seien Sorten, die ganz ohne Pflanzenschutzmittel auskommen.