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2500 Stunden freiwillig im Rebberg

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Text: Christian Ibach, Foto: Christian Ibach

Im Rebberg Hilterfingen leisten gegen 30 Genossenschafter, ein Drittel davon Frauen, jeweils rund 2500 Stunden Freiwilligenarbeit im Jahr. Mehrheitlich sind es Senioren aus verschiedenen Berufen.

Bereits vor 18 Jahren traf sich eine Gruppe Freiwilliger auf dem fast eine Hektare grossen Gelände oberhalb von Hilterfingen. Dort war ein neuer Rebberg geplant. Es galt die Wiesen für die Terrassierung vorzubereiten. «Von den 132 Genossenschaftern der Rebbau-Genossenschaft Hilterfingen leistet eine Gruppe von etwa 30 Personen regelmässig Freiwilligenarbeit im Rebberg»,
weiss der Präsident und Betriebsleiter Martin Stähli. Die Helfer stammen aus der Region, aus dem Berner Oberland und auch von Bern. Grösstenteils sind es Senioren, die aus verschiedenen Berufszweigen, beispielsweise technische und kaufmännische Berufe, Handwerker und Pflegepersonal, stammen. «Freiwilligenarbeit ist für die RebbauGenossenschaft sehr wichtig. Müssten wir dazu Fachleute beiziehen, wäre das finanziell kaum tragbar», ist Martin Stähli überzeugt.

«Arbeit wird geschätzt»

Auch die ehemalige Flight Attendant Patricia Niederhauser machte als Freiwillige eine «Punktlandung» im Rebberg von Hilterfingen. «Für mich ist die Arbeit im Rebberg, obwohl teilweise recht streng, eine Erholung. Zudem wird die Arbeit sehr geschätzt», erklärte sie befriedigt. Für Kurt Pfäffli ist der Rebberg eine Oase, die gepflegt werden muss. «Ich lerne bei der Pflege der Reben und auch rund um den Wein immer wieder Neues», erklärt er. Zudem schätzt er die gute Zusammenarbeit und die gute Stimmung innerhalb der Gruppe.

Pflege und Reparaturen

Die Arbeiten erstrecken sich über das ganze Jahr verteilt, vor allem aber während der Vegetationszeit. Nach dem Rebenschnitt müssen im Frühjahr die alten Triebe aus der Drahtanlage entfernt werden. Dann wird bereits im Mai eine Ertragsregulierung vorgenommen, indem Nebentriebe ausgebrochen werden. Statt Herbizid einzusetzen, wird das Gras regelmässig gemäht. Die Spritzarbeiten werden nach Bedarf durch Spezialisten gemacht. Eine zweite Ertragsregulierung mit einer Traubenreduktion dient dazu, die Vorschiften betreffend Appellation d'origine contröl& (AOC) einzuhalten. Das heisst beim Riesling-Silvaner 1,3 Kilo und beim Regent 1 Kilo pro Quadratmeter. Im September und Oktober findet dann die Ernte der weissen Riesling-Silvanerund der blauen Regenttrauben statt. Der durchschnittliche Ertrag liegt bei 8000 Flaschen im Jahr. Im Herbst und Frühwinter sind vor allem Reparatur- und Unterhaltsarbeiten wie Pfähle ersetzen oder auch die Erstellung von Neuanlagen, beispielsweise die Montage von Hagelnetzen und der Bewässerungsanlage, im Programm.